Tradition trifft auf Moderne.

Mehr als 150 Jahre bewegte Geschichte

Geschichte/Chronologie:

 

1634 _ Während des Dreißigjährigen Krieges brennen kaiserliche Truppen die Stadt Waiblingen nieder. Nur 5 Häuser und der Hochwachturm bleiben bestehen.

1752 _ Die Amtsstadt Waiblingen besaß zwar bereits drei Feuerspritzen, jedoch sah die staatliche Feuerordnung keinen organisierten und ausgebildeten Löschdienst vor. Die gesamte Einwohnerschaft hatte die selbstverständliche Pflicht im Ernstfall zu helfen.

1771 – 1784 _ Waiblingen wird mehrfach von Feuersbrünsten heimgesucht. Am 31. Oktober 1771 fielen sieben Wohngebäude und 10 Scheuern den Flammen zum Opfer. Der Schaden beträgt die namhafte Summe von 24.187 Gulden.

1856 _ Im Januar des Jahres bedroht ein Großbrand in der unteren Lange Straße wieder einmal die Altstadt. In der Bürgerschaft werden immer mehr Stimmen laut, die eine gut organisierte freiwillige Feuerwehr fordern. Jedoch können sich Gemeinderat und Bürgerausschuss nicht über die künftige Organisationsform einigen.

1858 _ Das Königliche Oberamt verlangt die Gründung einer Feuerwehr

1859 _ Waiblingen erhält eine dringend benötigte neue Saugspritze.

1860 _ Am 8. Januar – genau 4 Jahre nach dem ersten Versuch – wird auf dem Rathaus die Waiblinger Feuerwehr gegründet. 83 Freiwillige erklären per Unterschrift ihren Beitritt. Die Erstausstattung der Feuerwehr wird aus Mitteln der Stadtpflege sowie einer Vielzahl an Spenden finanziert.

1861 _ Am 24. Juni wird der Feuerwehr feierlich ihre neue Fahne übergeben, die von den Frauen und Jungfrauen der Stadt für die „Beschützer von Gut und Blut“ gestiftet wurde. An diesem Tag findet auch das erste Feuerwehrfest statt.

1863 _ Bei einem Großbrand im Zehnthof muss die neu gegründete Wehr ihre erste Feuertaufe bestehen.

Eine neue Feuerlöschverordnung vereinigt den gesamten Feuerschutz in der Stadt unter dem Dach der Feuerwehr. Für alle Männer vom 18. bis 50. Lebensjahr besteht von nun an eine Dienstpflicht.

1885 – 1889 _ In Waiblingen wird erstmals ein Wasserleitungsnetz errichtet. Nach der Vollendung kann die Feuerwehr an über 80 Hydranten Wasser entnehmen.

1903 _ Das „hohe Haus“, auch „Fuggerhaus“ genannt, war neben dem Hochwachturm über Jahrhunderte ein Wahrzeichen der Stadt. Am 30. September brennt es aus und fällt in sich zusammen.

1906 _ Eine 14 Meter hohe mechanische Magirusleiter erhöht die Schlagkraft der Feuerwehr enorm.

1910 _ Die Feuerwehr feiert ihr 50jähriges Bestehen mit einer Schauübung und einem großen Umzug durch die Stadt.

1912 _ Am Aschermittwoch brennt die städtische Zehntscheuer bis auf die Grundmauern nieder.

1914 – 1918 _ 211 Mitglieder der Feuerwehr werden während des ersten Weltkriegs zum Heeresdienst eingezogen. Zum Glück bleiben die Alarmierungen während der Zeit auf vier Kleinbrände und eine Löschhilfe in Neustadt beschränkt.

1921 _ Die sogenannte Weckerlinie wird eingerichtet. Je ein elektrischer Alarmwecker in den Wohnungen der Feuerwehrleute des ersten Löschzugs sorgt dafür, dass die Männer gleichzeitig und schnell alarmiert werden.

Im selben Jahr erhält die Feuerwehr die erste Automobilspritze der Firma Magirus sowie eine 12 Meter hohe mechanische Leiter für den zweiten Zug.

1925 _ Der riesige Bau der Heßschen Ziegelei am Alten Postplatz fällt den Flammen zum Opfer. Gemeinsam mit der zu Hilfe gerufenen Berufsfeuerwehr Cannstatt kann ein Übergreifen auf die Altstadt verhindert werden.

1931 _ Durch die Motorisierung und die technischen Verbesserungen benötigt man längst nicht mehr alle Feuerwehrdienstpflichtigen. Die bisherige Pflichtfeuerwehr wird deshalb in eine freiwillige Wehr umgewandelt und die Mannschaftsstärke kann auf die Hälfte herabgesetzt werden.

1933 – 1939 _ Die Nazionalsozialisten gestalten die Feuerwehren zu einer technischen Hilfspolizeitruppe um, die so genannte Feuerlöschpolizei. Die Wehrmänner müssen nun auf das Staatsoberhaupt vereidigt werden. Wahlen finden nicht mehr statt. Der Landrat entscheidet über Ernennungen. Politische Zuverlässigkeit ist Voraussetzung.

1939 – 1945 _ Mit dem Ausbruch des 2. Weltkriegs werden viele Feuerwehrkameraden zu den Waffen gerufen. Waiblingen übersteht die Schrecken des Krieges verhältnismäßig glimpflich. Die Feuerwehr leistet aufopferungsvolle Arbeit bei Löschhilfen in Stuttgart und den Nachbargemeinden. Bis Kriegsende werden 250 Fliegeralarme gezählt, die für die Feuerwehr jeweils Alarmbereitschaft oder Einsatz bedeutet.

1945 – 1948 _ Nach dem Krieg verlangen die Besatzungsmächte eine strikte Trennung der Feuerwehr von der Polizei. Viele Kameraden sind gefallen oder in Gefangenschaft geraten. Die Gerätschaften sind heruntergewirtschaftet und verbraucht. Die Bereitschaft zum freiwilligen Feuerwehrdienst ist auf ein kleines Häuflein Unverzagter zusammengeschmolzen.

1954 _ Der neu gegründete Spielmannszug gibt bei der Suche nach dem dringend benötigten Nachwuchs Aufwind.

1956 _ Am 2. Juni wird der Feuerwehr ihr neues Feuerwehrhaus in der Winnender Straße feierlich übergeben. Der 300.000 Mark teure Neubau berücksichtigt die neuesten Erkenntnisse des Feuerlöschwesens und beherbergt bis heute die Waiblinger Wehr.
Das größte Hochwasser der Nachkriegsgeschichte hält die Kameraden vier Tage und Nächte in Atem.

1960 _ Zum 100-jährigen Jubiläum erhält die Feuerwehr ein Tanklöschfahrzeug TLF 16.

1967 _ Die Feuerwehr hat weiterhin mit Nachwuchssorgen zu kämpfen. So zählt die Wehr nur 48 aktive Männer. Nach Ansicht des Regierungspräsidiums sollten es 80 Feuerwehrmänner sein.

1969 _ Die Stadtverwaltung will die aufwendige Weckerlinie nach und nach durch Funkgeräte ersetzen, um auf diese Weise die Kameraden zu alarmieren. Die Mannschaftsstärke steigt auf 61. Bei der Explosion eines Kesselhauses im April sterben 2 Arbeiter und es entsteht hoher Sachschaden.

1972 _ Die Waiblinger Innenstadt droht aufgrund sintflutartiger Regenfälle zu ertrinken. Die Feuerwehr muss dutzende Keller auspumpen. Im Hotel „Stern“ stemmten sich Stammgäste mit aller Kraft gegen die Eingangstür, um die Wassermassen zurück zu halten.

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1974 _ Immer mehr Hochhäuser werden gebaut. Kreisbrandmeister Idler fordert die Stadt auf eine Drehleiter anzuschaffen.

1975 _ Im Rahmen der Gemeindereform muss die Feuerwehr neu organisiert werden. Es wird eine gesamtstädtische Wehr mit den Abteilungen Waiblingen, Beinstein, Hegnach, Neustadt, Bittenfeld und Hohenacker gebildet.
Die Waiblinger Feuerwehr ist beim größten Waldbrand der deutschen Geschichte in der Lüneburger Heide vor Ort und unterstützt die örtlichen Einsatzkräfte.

1977 _ Die Waiblinger Wehr erhält eine große Drehleiter DL 30 S, die im Rahmen eines Tags der offenen Tür der Bevölkerung vorgestellt wird. Darüber hinaus kann die Erweiterung des Feuerwehrhauses abgeschlossen werden.

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1979 _ Der Landkreis richtet eine zentrale Leitstelle ein. Die Bürger können ab sofort die Nummer 112 wählen und die Feuerwehr alarmieren.

1983 _ In Sulzbach verursacht ein Feuer im Säge- und Hobelwerk Häussermann einen Schaden von 10 bis 15 Millionen Mark. Bei der größten Brandkatastrophe im Rems-Murr-Kreis seit Kriegsende ist auch die Feuerwehr Waiblingen vor Ort.

1985 _ Die Feuerwehr feiert ihr 125-jähriges Bestehen. 75 aktive Kameraden gehören der Kernstadtwehr an.

1986 _ Am 22. Dezember stirbt bei einem Dachstuhlbrand in der Lange Straße 51 eine Frau. Die Brandbekämpfung gestaltet sich aufgrund der beengten Verhältnisse in der Altstadt sehr schwierig.

1988 _ Die Führung der Abteilung weist auf den schlechten Zustand des Feuerwehrhauses hin und fordert nachdrücklich eine Modernisierung und Erweiterung.

1991 _ Der Gemeinderat beschließt das Feuerwehrhaus grundlegend zu renovieren und einen zweigeschossigen Anbau anzubringen. Die Kosten betragen knapp eine Mio. Mark. Als Bauzeit werden drei bis 4 Jahre veranschlagt.

1992 _ Die Waiblinger Jugendfeuerwehr wird gegründet und entwickelt sich in den kommenden Jahren zur wichtigsten Säule um engagierte Nachwuchskräfte zu gewinnen.
Außergewöhnliche Aufgabe: Im Januar helfen die Kameraden dabei vor dem Bürgerzentrum eine Eisbahn zu schaffen.

1995 _ Die Feuerwehr erhält einen sogenannten Wechsellader. Je nach Einsatzart kann das neue Fahrzeug mit fünf verschiedenen Abrollbehältern (Schlauch, Öl, Umweltschutz, Mulde, Tank) bestückt werden.

1997 _ 2 Mio. Mark Schaden verursacht ein Brand im Waiblinger Kreiskrankenhaus. 200 Rettungskräfte sind vor Ort. 10 Kinder und 50 erwachsene Patienten müssen verlegt werden.

1998 _ Unter www.feuerwehr.waiblingen.de wird eine eigene Homepage eingerichtet. Hier finden Besucher viele Informationen zum Brandschutz und der Wehr.
Ein Unwetter am Altstadtfestwochenende hält die Feuerwehr in Atem.

2000 _ Die Geheime Mühle in Waiblingen-Beinstein brennt im Januar bis auf die Grundmauern nieder.

2001 _ Die neue Brandschutzkonzeption der Feuerwehr Waiblingen wird auf den Weg gebracht und bringt viele Veränderungen mit sich. Beispielsweise wird die Ausrückeordnung verändert und festgelegt welche Fahrzeuge in den kommenden Jahren benötigt bzw. ausgetauscht werden. Ziel ist eine kostengünstige und gleichzeitig schlagkräftige Wehr.

2004 _ Nur mit entsprechender Schutzkleidung können die Kameraden gegen den sogenannten Eichenprozessionsspinner vorgehen.

2008 _ Bei Brandbekämpfung und technischer Hilfeleistung rückt künftig als erstes Fahrzeug ein neues Löschgruppenfahrzug LF 20/16 aus. Zudem erhält die Wehr einen zusätzlichen Wechsellader mit einem Abrollbehälter Tank/Wasser/Schaum (5000 Liter Wasser und Mittel für 250 Liter Schaum). Beide Neuanschaffungen ersetzen ausrangierte alte Feuerwehrautos, die gut 25 Jahre auf dem Buckel haben.

2009 _ Ein Feuer in einem Raumausstattergeschäft im Waiblinger Industriegebiet Eisental verursacht einen Millionenschaden. Die freiwillige Feuerwehr Waiblingen ist mit rund 100 Einsatzkräften und 15 Fahrzeugen stundenlang im Einsatz.

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